Carl Schmitz vom Webstuhl in die Namib
Zu diesem Buch
„Der Carl in Afrika“, seit frühester Kindheit begleitete mich dieser Ausspruch. Immer wieder erwähnte mein bei uns lebender Großvater seinen 1906 nach Deutsch-Südwestafrika ausgewanderten Bruder. Mit gebührender Hochachtung betrachtete ich die fremdländischen Briefmarken, die mein Bruder als besonderen Schatz in seiner Briefmarkensammlung hütete, und die ich als kleine Schwester nur aus der Ferne betrachten durfte. Wer war das? Dieser Carl aus Afrika? Ehrfürchtig staunend saß ich im Sommer des Jahres 1956 zu Füßen meines Großvaters (87 Jahre) und lauschte dem Gespräch der beiden hochbetagten Brüder. Nach 50 Jahren war Carl (81 Jahre) mit seiner Frau in die Heimat zurückgekehrt. Afrika – fremd und doch so vertraut. Was verbarg sich hinter diesem geheimnisvollen Wort? Es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis ich selbst den schwarzen Kontinent das 1. Mal besuchte. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lernte ich Ägypten und Kenia kennen. Es folgten Marokko, Tunesien, Gambia, Malawi, Sambia, Tansania und Südafrika. Aber erst im Jahr 2006 betrat ich zum 1. Mal den Boden Namibias, der früheren Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Seitdem lässt mich das faszinierende Land nicht mehr los und viele weitere Besuche folgten. Die im Nachlass meiner Eltern gefundenen Original-Briefe, die Carl Schmitz an seinen Bruder Bernhard geschickt hatte, entfachten das Interesse an Carl und seiner Geschichte aufs Neue.In Namibia begab ich mich auf Spurensuche. Das Land und die Familiengeschichte fesselten mich nachhaltig und so beschloss ich, die Geschichte des Missionars Carl Schmitz einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich suchte die ehemaligen Wirkungsstätten von Carl auf und kontaktierte seine Nachkommen, die teilweise wieder in Namibia leben. Viele Mosaiksteinchen trugen dazu bei, dass der Lebensweg von Carl und seiner Familie zu einer spannenden Geschichte wurde. Beseelt von dem unerschütterlichen Glauben, den Menschen in Afrika mit der Verkündigung des Evangeliums den rechten Weg zu zeigen, besteigt er 1906 den Dampfer, der ihn in ein völlig unbekanntes Land bringt. Es ist zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar, dass er dort zwei Weltkriege erlebt und fast 50 Jahre auf dem schwarzen Kontinent verbringt. Unterstützung bei meinen Recherchen erfuhr ich durch durch den Bergischen Geschichtsverein, die Vereinigte Evangelische Mission (früher RMG) in Wuppertal, die Sam Cohen Bibliothek in Swakopmund, die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft und das Archiv der ELCRN (Evangelical Lutheran Church in the Republic of Namibia) in Windhoek, wofür ich mich herzlich bedanke. Dankbar bin ich auch für die hilfreichen Gespräche mit Dr. Gisela Friede, geb. Thude und die Nachforschungen von Ulrich Thude, die beide wertvolle Hinweise in mündlicher und schriftlicher Form geben konnten.
Das Buch kann ab sofort beim Berg. Geschichtsverein e.V. in Wermelskirchen für 17,90 € (plus 3,10 € Versand) bezogen werden und bei der Autorin direkt [hier] bestellt werden.